Konflikte vermeiden geht nicht. Konflikte auflösen schon – und zwar ganz easy, ohne sich dabei die Hörner abzubrechen. Wir zeigen, wie's in Leichtigkeit funktioniert.
Hach ja, Konflikte. Wir haben sie alle. Nur das mit dem Ansprechen fällt uns oft schwer. Da warten wir schon lieber ab, bis sich das Problem von allein gelöst hat. Ist ja auch echt unangenehm, so ein Konflikt. Und während wir die Konfrontation dann vermeiden, fahren unsere Gedanken Achterbahn. Aber so schwer müssen wir uns das Leben gar nicht machen. Seit meiner Arbeit bei MINDSET MOVERS weiß ich, dass es einen wesentlich besseren Weg gibt, mit Konflikten umzugehen. Denn verhindern können wir sie sowieso nicht, auflösen aber schon – und zwar respektvoll und unkompliziert. In diesem Text zeig' ich Dir, was ich durch das Leadership21 Programm über Konflikte gelernt habe.
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Was ist ein Konflikt? Zwei Menschen, die sich an die Gurgel gehen, bis einer gewinnt und einer heult? Nope, wohl kaum. Leider haben wir im Leben schon allzu oft die Erfahrung gemacht, dass es genauso abläuft. Darum ist es an dieser Stelle wichtig, erst mal mit dem gruseligen Wort „Konflikt“ aufzuräumen.
Konflikte sind nämlich erst mal nichts anderes als unerfüllte Erwartungen. That’s it. Habe ich mit jemandem, mit einer Sache oder mit mir selbst einen Konflikt, ist das einfach nur ein Hinweis, dass ich in Bezug auf etwas eine bestimmte Erwartungshaltung hatte, die nun enttäuscht wurde. Das ist, wozu der Konflikt dient: Er macht uns darauf aufmerksam, dass irgendetwas für uns nicht funktioniert (hat).
Und wenn Konflikte einfach nur unerfüllte Erwartungen sind, wird ziemlich schnell klar: Wir können Konflikte nicht vermeiden. Denn Erwartungen tragen wir eigentlich immer in uns. Mal werden sie erfüllt, mal werden sie enttäuscht. So ist das Leben. Es ist nicht möglich, Konflikten aus dem Weg zu gehen.
Und das ist auch völlig okay. Konflikte müssen nämlich überhaupt nicht so schlimm sein, wie wir immer vermuten. Denn eigentlich helfen sie uns sogar: Indem sie uns darauf aufmerksam machen, dass etwas für uns nicht funktioniert, machen sie es uns möglich, die Situation so zu organisieren, dass sie für alle Parteien gut funktioniert.
Außerdem haben wir eigentlich gar keine Angst vor dem Konflikt an sich, sondern vor einem Streit. Aber zum Streit müssen wir es überhaupt nicht kommen lassen, wenn wir bereit sind, den Konflikt respektvoll und lösungsorientiert aufzulösen.
Wenn sich Konflikte auftun, gehen wir oft auf zweierlei Weise mit ihnen um. Entweder wir nehmen eine Vorwurfshaltung ein und hauen dem anderen unsere Unzufriedenheit um die Ohren oder aber wir versuchen, den Konflikt auszusitzen, ziehen uns zurück und hoffen, dass die Situation sich von allein klärt.
Beides funktioniert nur begrenzt und fühlt sich alles andere als leicht an. Durch das Leadership21 Programm von Gergely Galamb und Arne Stoschek habe ich gelernt, dass es eine dritte, wesentlich coolere Variante gibt, mit Konflikten umzugehen, die ich Dir hier gern vorstellen möchte. Sie lautet: den Konflikt ansprechen mit der Absicht, ihn aufzulösen.
Gergely und Arne empfehlen, sich vor dem Gespräch selbst drei wichtige Fragen zu stellen:
Haben wir eine lösungsorientierte und neutrale Perspektive, können wir den nächsten Schritt gehen und den Konflikt ansprechen. Und zwar objektiv und nicht wertend. Denn es gibt bei Konflikten immer zwei Ebenen:
Ein Beispiel: Wir sind verärgert, weil ein Kollege erneut zu spät zum Meeting kommt. Das ist auch schon die Inhaltsebene: „Mein Kollege kommt zum dritten Mal zehn Minuten zu spät zum Meeting." Die Interpretation wiederum könnte in diesem Fall sein: „Mein Kollege ist unzuverlässig." / „Meinem Kollegen ist das Meeting nicht wichtig." Verstehst Du den Unterschied?
Wenn Du nun also einen Konflikt ansprechen willst, ist es ratsam, auf der Inhaltsebene zu bleiben und zu sagen: "Hey, ich habe bemerkt, dass Du zu den letzten drei Terminen mehr als fünf Minuten zu spät gekommen bist. Woran liegt das denn?“ anstatt unseren Gesprächspartner mit wertenden Vorwürfen zu konfrontieren.
Hinweis: Wir alle haben immer eine Interpretation von dem, was passiert ist, im Kopf. Aber jeder Mensch interpretiert und bewertet Dinge und Situationen anders. Sprechen wir den Konflikt direkt mit unserer Interpretation an („Du bist unzuverlässig!“) wird unser Gegenüber immer nur versuchen, sich zu rechtfertigen, statt den Konflikt aufzulösen.
Wir dürfen außerdem auch sonst versuchen, jegliche Bewertung zu vermeiden. Anstatt zum Beispiel zu sagen „XY gefällt mir nicht!“ können wir sagen „XY funktioniert für mich persönlich nicht. Wie siehst Du das?“
Wenn wir mit anderen so reden, dass wir lediglich beschreiben, was messbar (also auf Inhaltsebene) passiert ist, nimmt das von ganz allein das negative Gefühl und die Wertung aus der Sache. Auf dieser Grundlage wirst Du schnell merken, wie einfach es sein kann, Konflikte respektvoll und ohne großen Ärger anzusprechen. Nun könnt ihr eine klare Vereinbarung treffen, wie ihr in Zukunft mit dem „Problem" umgehen wollt und schwupps, habt ihr den Konflikt aufgelöst. Easy peasy lemon squeezy.
All diese wertvollen Impulse, die mir den Alltag wirklich erleichtern, habe ich von Arne Stoschek und Gergely Galamb gelernt, die gemeinsam das Leadership21 Programm entwickelt haben und damit Führungskräften helfen, mehr Leichtigkeit in ihren Führungsalltag zu bringen. Falls das was für Dich ist oder Du jemanden kennst, der jemanden kennt, der jemanden kennt, den das interessieren könnte, bist Du herzlich dazu eingeladen, den Artikel zu teilen. Viel Erfolg beim Auflösen Deines nächsten Konfliktes!
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